Dieppe - Seite 2

- seine Korsaren und Elfenbeinschnitzer


Bild: Dieppe mit Hafen
Dieppe mit Hafen
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Website des Touristenbüro:

https://www.dieppetourisme.com/




Dieser Bericht ist von der

Gastautorin und Schriftstellerin Helene Luise Köppel

     Mehr über sie und Ihre Bücher findet Ihr hier.



Dieppe – der Name und die Geschichte

Der Name Dieppe leitet sich aus dem angelsächsischen „deep“ (tief) her, was die zwischen steilen Kreidefelsen eingebettete Lage beschreibt.
Die Stadt hat knapp 30 000 Einwohner und liegt im Département Seine-Maritime in der Region Normandie. Dieppe markiert den Beginn eines Küstenabschnitts, den man aufgrund der braungoldenen Farbtöne der Kreidefelsen, die sich hier auftürmen, „Côte d’Albâtre“ nennt, die „Alabasterküste“.


Es waren die normannischen Könige Englands, die Dieppe zu einem wichtigen Hafen ausgebaut haben, womit diese Stadt, wie das bretonische Saint-Malo, zu einem Ausgangspunkt für Entdecker, Korsaren und reiche Handelsherren wurde.
Als ältestes Seebad an der Kanalküste konnte sich Dieppe zu allen Zeiten auch mit illustren Gästen schmücken: Wilhelm der Eroberer, Franz I., die beiden Kaiser Napoleon waren ebenso hier zu Gast wie die englischen Könige Johann Ohneland und Eduard VII. Erwähnt werden auch andere berühmte Zeitgenossen, z.B. Châteaubriand, Monet, Renoir, Pissarro, Oskar Wilde und Winston Churchill, die sich gerne in Dieppe sehen ließen.

Im Zweiten Weltkrieg (am 19.8.1942) versuchten die Alliierten Truppen am Strand von Dieppe zu landen. Die Stadt war zu diesem Zeitpunkt von deutschen Truppen besetzt. Fast Tausend Soldaten (darunter über 900 Kanadier) fielen, ungefähr 2000 kamen in deutsche Kriegsgefangenschaft.


Dieppe – und seine Korsaren

Im Jahr 1523 kaperte Jean Florin (oder Fleury), Kapitän der Seeräuberflotte des Reeders Jean Ango aus Dieppe, vor dem Kap Saint-Vincent eine Galeone, die den „Schatz des MOCTEZUMA“ nach Spanien brachte, den Cortez Karl V. schickte …“
„Ein anderer Hugenotte, Guillaume Le Testut, Mitglied der Kartographieschule in Dieppe, verbündete sich im März 1573 (oder 1572) mit dem berühmten englischen Kapitän Francis Drake. Sie bemächtigten sich eines beträchtlichen Gold- und Silbertransports aus Peru …“
(Thierry Durand-Gasselin)
Nun, vielleicht gibt es noch weitere spannende Geschichten um die Diepper Korsaren, wer weiß! 🙂

Fakt ist, dass von Dieppe aus, im 15. und 16. Jahrhundert, die Kapverdischen und die Kanarischen Inseln, Brasilien und Florida erfolgreich angesteuert, besiedelt und teilweise in Besitz genommen wurden.

Dieppe – und seine Elfenbeinschnitzer

Berühmt ist Dieppe auch für seine Arbeiten einheimischer Elfenbeinschnitzer vom 16. – 19. Jahrhundert.
Die Sammlung (Museum im Château de Dieppe) gilt weltweit als die wichtigste ihrer Art. Eines der wertvollsten Stücke ist ein Dreimaster, bei dem sogar die Segel aus Elfenbein geschnitzt sind. Der Ruf der Elfenbeinschnitzer von Dieppe war so legendär, dass ihnen fast alle Arbeiten am Hof Ludwigs XIV. übertragen wurden. Kein Wunder, dass bald das Gerücht umging, der Erfolg beruhe auf einem sorgsam gehüteten „Geheimverfahren zur Erweichung des harten Materials“ vor der Bearbeitung. 🙂



Dieppe – die Kathedrale

Die Kathedrale Saint-Jacques wurde im 13. Jahrhundert, im gotischen Stil, an der Stelle einer der Heiligen Katharina geweihten romanischen Kapelle errichtet, die im Jahr 1195 während der Auseinandersetzungen zwischen Richard Löwenherz und Philippe-Auguste abbrannte. Saint-Jacques gilt heute als das „Herz“ der Stadt. Von der alten Kapelle sind nur die Basen der Querschiffe und die beiden Portale erhalten geblieben, die allerdings durch Vorbauten stark verändert wurden.

Der Neubau dauerte bis ins 15. Jahrhundert, wurde von verschiedenen „See-Bruderschaften“ unterstützt und mit dem 42 m hohen, dreigeschossigen herrlichen Südwestturm (Flamboyant-Stil, Foto unten) abgeschlossen. Der im großen Foto sichtbare Kuppelturm stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Das untenstehende Gemälde „Die Kirche des Heiligen Jacques in Dieppe in der Morgensonne“ stammt vom Maler Camille Jacob Pissarro. Er hat es im Jahr 1901 gemalt.

Innenbereich
Innenbereich

Dieppe – der Strand
Mit einem Foto, das den berühmten Strand von Dieppe zeigt, schließe ich diesen Artikel. Danke für Ihr Interesse! Ihre Helene Luise Köppel

Bild: Strand mit Felsen von Dieppe
Strand mit Felsen von Dieppe

Ergänzung zum Bericht von Helene Luise Köppel:

 

Eine weitere Sehenswürdigkeit in Dieppe ist das Château de Dieppe aus dem Jahre 1435. Heute beherbergt sie das Stadtmuseum (Museum im Château de Dieppe), unter anderem mit Bilder von Georges Braque und außerdem zwei Bilder von Renoir. Alle 3 Fotos sind von Ralf Hartmann.

 

Bild: Burg Dieppe
Bild: Burg Dieppe

Bild: Blick auf Dieppe
Blick auf Dieppe