Tarragona

Unbedingt sehenswert ist auch die Catedral de Santa Maria, die majestätisch auf dem Plaça de la Seu thront. Sie ist ein herausragendes Beispiel gotischer Architektur. Schon beim ersten Anblick der imposanten Fassade mit ihren kunstvollen Verzierungen und den reich dekorierten Portalen waren wir beeindruckt. Im Inneren der Kathedrale entdeckten wir wunderschöne Glasfenster prächtige Kapellen, und einen Kreuzgang, die die tiefe religiöse Geschichte der Region widerspiegeln.

Webseite der Catedral de Santa Maria in Tarragona: https://catedraldetarragona.com/

Das Portal der Catedral de Santa Maria

Das zentrale Portal der Kathedrale wird von einer Vielzahl von Figuren gesäumt, die Szenen aus der Bibel und Darstellungen von Heiligen zeigen. Die Tympanon-Reliefs über dem Portal erzählen die Geschichte des Jüngsten Gerichts, mit Christus in der Mitte, flankiert von Aposteln und Engeln. Unterhalb dieser Szene befinden sich oft kleinere Reliefs, die Szenen aus dem Leben Jesu oder der Heiligen darstellen.

Die Archivolten sind mit unzähligen kleinen Skulpturen verziert, die detailreich geschnitzt sind. Diese Figuren zeigen oft Engel, Propheten und weitere biblische Figuren. Jede Archivolte ist unterschiedlich gestaltet und trägt zur Komplexität und zum Reichtum des Portals bei.

Die seitlichen Pfeiler des Portals sind ebenfalls reich verziert und zeigen Statuen von Heiligen und wichtigen Persönlichkeiten der Kirche. Diese Statuen sind in Nischen platziert und tragen oft Insignien, die ihre Identität und Bedeutung innerhalb der kirchlichen Hierarchie anzeigen.

Das Innere der Catedral de Santa Maria

Beim Betreten der Kathedrale fällt sofort das hohe Hauptschiff auf, das von den gotischen Kreuzrippengewölben überspannt wird. Die Höhe und die vertikale Ausrichtung des Raumes lenken den Blick nach oben und verstärken das Gefühl von Erhabenheit und Spiritualität. Die Pfeiler, die das Gewölbe tragen, sind massiv und mit dekorativen Elementen verziert.

Der Hauptaltar bildet das zentrale Element des Innenraums und ist mit reichhaltigen Goldverzierungen und geschnitzten Szenen aus dem Leben Christi und der Heiligen geschmückt. Das Chorgestühl dahinter ist ein Meisterwerk der Holzschnitzkunst und zeigt detailreiche Darstellungen von biblischen Szenen und Heiligen.

Die Seitenschiffe und Kapellen sind ruhiger gestaltet, bieten aber dennoch eine Fülle von Kunstwerken und Altären. Jede Kapelle ist individuell gestaltet und oft einem bestimmten Heiligen oder einem Aspekt des christlichen Glaubens gewidmet.

Die Buntglasfenster sind ein weiteres Highlight des Innenraums. Sie schaffen eine farbenfrohe und spirituelle Atmosphäre und erzählen gleichzeitig Geschichten aus der Bibel und dem Leben der Heiligen.

Die barocke Orgel auf der Empore über dem Eingang ist sowohl ein visuelles als auch akustisches Highlight und wird noch heute bei besonderen Anlässen gespielt.

Nachfolgend Fotos einiger Seitenkapellen

Der Kreuzgang der Catedral de Santa Maria

Der Kreuzgang der Kathedrale von Tarragona ist ein ruhiger Rückzugsort abseits des geschäftigen Treibens der Stadt. Beim Betreten des Kreuzgangs fällt sofort die friedliche Atmosphäre auf, die durch den zentralen Gartenhof mit seinen Pflanzen und Brunnen verstärkt wird. Die vier Gänge des Kreuzgangs sind von eleganten Rundbögen gesäumt, die auf fein gearbeiteten Säulen ruhen.

Die Kapitelle der Säulen sind ein besonderes Highlight, da sie mit großem Detailreichtum geschnitzt sind und verschiedene Szenen aus der Bibel sowie alltägliche mittelalterliche Motive darstellen. Diese Schnitzereien sind nicht nur dekorativ, sondern vermitteln auch religiöse und moralische Botschaften.

Die Kreuzrippengewölbe, die die Gänge überspannen, geben dem Raum eine strukturelle Eleganz und verbinden den romanischen Stil mit gotischen Elementen. Die gesamte Architektur des Kreuzgangs strahlt eine ruhige Harmonie aus und bietet einen idealen Ort für Kontemplation und Gebet.

Kapitelsaal und Vorräume

Rechts hinter dem Kreuzgang befindet sich der ehemalige Kapitelsaal und Vorräume, in welchen verschiedene sakrale Kunstgegenstände ausgestellt sind. 

Von der Kathedrale aus begaben wir uns auf einen Spaziergang durch die verwinkelten Gassen der Altstadt. Unser nächstes Ziel war der Plaça del Fòrum, ein Platz, der auf den Überresten des antiken römischen Forums errichtet wurde. Hier genossen wir die besondere Atmosphäre, die eine harmonische Mischung aus historischen Ruinen und modernen Cafés bietet.

Weiter ging es zum Plaça del Rei, wo sich das Prätorium mit dem Nationalen Archäologischen Museum von Tarragona befindet. Der Platz strahlt eine ruhige, fast besinnliche Atmosphäre aus und ist von historischen Gebäuden umgeben. Das Museum selbst bietet einen faszinierenden Einblick in die reiche archäologische Vergangenheit der Stadt. Die Überreste des Forums, wie das Prätorium  zeugen von der einstigen Größe und Bedeutung der Stadt.

Unser Weg führte uns weiter zum Amfiteatre Roma, einem beeindruckenden Zeugnis der römischen Vergangenheit Tarragonas. Dieses antike Amphitheater, direkt am Meer gelegen, bot einst Platz für bis zu 14.000 Zuschauer und war Schauplatz spektakulärer Gladiatorenkämpfe. Die gut erhaltenen Reste des Amphitheaters vermittelten uns einen lebendigen Eindruck vom antiken Leben.

Über dem Amphitheater erstreckt sich der Passeig de les Palmeres, eine wunderschöne Promenade, die von Palmen gesäumt ist und einen atemberaubenden Blick auf das Mittelmeer bietet. Hier machten wir eine kurze Pause, um die Aussicht zu genießen und die frische Meeresbrise zu spüren. Der breite Paseo lädt zum Flanieren und Verweilen ein und bietet an warmen Abenden ein traumhaftes Ambiente.

Für unser Mittagessen begaben wir uns zur Rambla Nova, einer der Hauptstraßen Tarragonas. In einem der zahlreichen Restaurants genossen wir lokale Spezialitäten und tauchten in die lebhafte Atmosphäre der Stadt ein. Gestärkt setzten wir unseren Spaziergang entlang der Rambla Nova und Rambla Vela fort, einer breiten und belebten Allee, die von Geschäften, Cafés und historischen Gebäuden gesäumt ist.

Unser Weg führte uns weiter zum Plaça de la Font, dem Herzen der Altstadt, einem belebten Platz mit dem eindrucksvollen Rathaus aus dem 19. Jahrhundert. Hier herrscht stets reges Treiben, und wir genossen es, dem geschäftigen Alltag der Einheimischen und Touristen zuzusehen. Von dort aus erreichten wir das Portal del Roser, eines der Haupttore der alten Stadtmauer.

Durch das Portal del Roser gelangten wir zum Passeig Arqueològic, einem archäologischen Spazierweg entlang der alten Stadtmauern (Muralles romanes). Dieser Weg bot uns nicht nur einen faszinierenden Einblick in die römische Vergangenheit Tarragonas, sondern auch herrliche Ausblicke auf die Stadt. Die gut erhaltenen Mauern und Türme ließen die Geschichte der Stadt lebendig werden.

Schließlich kehrten wir zu unserem Ausgangspunkt, der Catedral de Santa Maria, zurück. Unser Rundgang endete dort, wo er begonnen hatte, und wir verabschiedeten uns mit vielen unvergesslichen Eindrücken von dieser bezaubernden Stadt.

TIPP:

Für den Besuch der römischen Stätten ist der Tarraco Pass empfehlenswert, der den Eintritt zu allen römischen Monumenten und Museen der Stadt ermöglicht.

Webseite des Campingplatzes: http://www.campinglasalinas.com/

Der CP liegt etwas 6 Km von Tarragona entfernt direkt an der Platja Llarga. Er hat alles was man braucht und die Betreiberin spricht ebenfalls Englisch und Französisch. Die Anlagen sind gepflegt. Es gibt ein Restaurant/Bar mit Terasse direkt am Meer. Wir standen direkt in der ersten Reihe am Meer. Wir haben im April 54,64 € für 2 Nächte incl. Strom gezahlt.

Empfehlung nicht die hinteren Plätze zu nutzen, denn dann steht man recht nahe der Bahnstrecke. Das gilt übrigends auch für die benachbarten Plätze.

Fazit

Unser Frühjahrsbesuch in Tarragona war eine wunderbare Mischung aus historischen Entdeckungen und entspannenden Momenten. Die Stadt hat es geschafft, ihre reiche Geschichte zu bewahren und gleichzeitig ein lebendiges modernes Leben zu führen. Wir sind mit vielen schönen Erinnerungen und dem festen Vorsatz abgereist, diese bezaubernde Stadt wieder zu besuchen, denn es gibt noch mehr was die Stadt bietet.